Graffiti-Aktion zum 60. Geburtstag

Anlässlich des 60. Geburtstags von Amnesty International haben die Menschenrechtsorganisation und der Jugendtreff AKKU in Untergiesing eine gemeinsame Graffiti-Aktion ins Leben gerufen. Zusammen haben beide Einrichtungen dieses Jubiläum genutzt, um bildstark auf das Thema Menschenrechte aufmerksam zu machen. Dafür hat der Jugendtreff AKKU dazu eingeladen, die Graffiti-Wand an der Ringunterführung Lohstraße neu zu gestalten.

Die Jugendlichen bekamen die Möglichkeit, sich aktiv mit dem Thema Menschenrechte auseinanderzusetzen und sich seiner Bedeutung bewusst zu werden. Da sich die Aktion vor allem im öffentlichen Raum abspielte und die Infostände, die herumwuselnden Kids, die Musik, der Sprühdosen-„Duft“, die vielen Hinweisschilder auch die Aufmerksamkeit von flanierenden Passant_innen, Anwohner_innen und Familien erregte, nahm an der gesamten Aktion eine sehr breite Altersspanne teil: von 5jährigen bis 86jährigen war alles vertreten…nicht alle haben gesprüht, aber alle haben sich in irgendeiner Form mit dem Thema „Menschenrechte“  beschäftigt, haben Infobroschüren durchgeblättert, das Menschenrecht-Wimmelbild studiert (https://www.amnesty.de/wir-bringen-die-menschenrechte-ins-klassenzimmer) oder mit den Leuten von Amnesty International diskutiert.

Der Höhepunkt des Projekts war ein gemeinsames Spiel auf der Aktionsfläche, angeleitet von den Amnesty-Frauen.

Das Diskussionsspiel „Aufbruch in ein neues Land – Was werft ihr über Bord?“ animierte die Teilnehmer_innen, zwischen Wichtigem und Unwichtigem, Wünschen und Bedürfnissen zu unterscheiden. Die Teilnehmenden bekommen eine Geschichte vorgelesen, sie sollen sich vorstellen, mit dem Schiff zu einem neuen Kontinent zu fahren. Um die Reise unbeschadet zu überstehen, mussten sie Dinge über Bord werfen, die nicht lebensnotwendig sind. Das heißt, sie wählten zum Beispiel zwischen „Schmuck“ und „sauberes Wasser. Das war noch nicht schwer. Aber wie wählen zwischen „seine Meinung sagen können“ und „Faire Behandlung und Nichtdiskriminierung“?

Je mehr Karten das Spiel verließen, desto schwerer fiel die Wahl, desto mehr wurde in der Gruppe diskutiert und verhandelt.

Die Teilnehmenden suchten sich nun ein Menschenrecht aus, das sie künstlerisch darstellen wollten: Frieden, Toleranz, Freiheit, Freizeit und Meinungsfreiheit waren die bestimmenden Themen, umgesetzt in Symbole, Bilder und Embleme. Der verbindende Satz: „Menschen sind nicht gleich, aber ihre Rechte“ strahlt in kräftigem, auffälligem Orange auf dunkelblauem Grund und ist der Aufmacher für die über die ganze Wand verteilten Einzelkunstwerke der Kids.

Lust auf Gucken? Einfach mal vorbei kommen im AKKU in Untergiesing in München.