Fussball Ja. Ausbeutung Nein.

Der Amnesty Bezirk München und Oberbayern hatte anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zu einem Informationsabend über die Menschenrechtssituation ins EinsteinKultur eingeladen.

Aus Berlin war die Amnesty-Expertin für Katar Katja Müller-Fahlbusch zugeschaltet. Sie berichtete über die Situation der Arbeitsmigrant*innen, erklärte wie Amnesty Recherchen zu dem Land durchführt und erläuterte die Forderungen von Amnesty an die Regierung von Katar und die FIFA.

Der Fotograf Mohamed Badarne hat viele eindrucksvolle Bilder von Arbeitsmigranten in Katar aufgenommen. Über fünf Jahre lang, zwischen 2017 und 2022, besuchte er die Arbeiter*innen und ihre Familien in Katar und Nepal, um ihre Geschichten und die Ungerechtigkeiten, die sie erfuhren, weiterzuerzählen. Einige der Bilder konnten die Besucher im Einsteinkultur selbst anschauen. Weitere Bilder stellte Mohamed Badarne selbst vor. Er war per Webmeeting zugeschaltet und erzählte, wie seine Bilder entstanden sind. Er schilderte, wie er Kontakt zu den Menschen fand und welche Hoffnungen, Träume und Verluste die Menschen hatten und haben.

Die Bilder zeigen die Menschen bei der Arbeit, in ihren kümmerlichen Unterkünften und nach der Rückkehr in ihr Heimatland. Sie portraitieren auch Familien, die ein Familienmitglied in Katar verloren haben.

Im letzten Teil der Veranstaltung gingen Rhonda Gutschke und Anna Engelhard von der Amnesty-Gruppe für Frauenrechte besonders auf die Situation der Hausangestellten ein. Hausangestellte werden trotz jüngster Reformen weiterhin misshandelt, erniedrigt und gezwungen, bis zur völligen Erschöpfung zu arbeiten.

24. November 2022