Fussball Ja. Ausbeutung Nein.

Mit Katja Müller-Fahlbusch und Mohamed Badarne

Tausende von Männern und Frauen aus Bangladesch, Indien, Nepal, Nigeria, Pakistan oder anderen Ländern gingen auf die Baustellen in Katar in der Hoffnung, ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Ohne diese Arbeitsmigrant*innen wäre die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar nicht möglich. Während die FIFA große Profite erzielt, sind diejenigen, die die Infrastruktur für die Weltmeisterschaft aufgebaut haben, weiterhin schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt.

Amnesty International hat Tausende von Fällen dokumentiert, in denen Arbeiter*innen monate- oder gar jahrelang nicht bezahlt oder unterbezahlt wurden. Seit 2010 sind zudem Tausende Arbeitsmigrant*innen plötzlich und unvermittelt gestorben, obwohl sie vor ihrer Einreise ärztlich untersucht worden waren. Die überwiegende Mehrheit der Todesfälle wurde nicht untersucht. Durch internationalen Druck wurden zwar Reformen angestoßen, aber die Situation bleibt bis heute prekär. Zwischenzeitliche Verbesserungen wurden zuletzt sogar wieder aufgeweicht.

Die Amnesty-Expertin für Katar Katja Müller-Fahlbusch informiert über die Situation der Arbeitsmigrant*innen, schildert, wie Amnesty seine Recherchen durchführt und erläutert die Forderungen von Amnesty an die Regierung von Katar und die FIFA.

Der Fotograf Mohamed Badarne dokumentierte mit seinen Fotos die Schicksale dieses „forgotten team“. Über fünf Jahre lang, zwischen 2017 und 2022, besuchte er die Arbeiter*innen und ihre Familien in Katar und Nepal, um ihre Geschichten und die Ungerechtigkeiten, die sie erfuhren, weiterzuerzählen.

Die Bilder zeigen diese vergessene Mannschaft bei der Arbeit, in ihren kümmerlichen Unterkünften und nach der Rückkehr in ihr Heimatland. Sie portraitieren auch die Familien, die ein Familienmitglied in Katar verloren haben.

Mohamed Badarne präsentiert seine Ausstellung und berichtet von seinen Erfahrungen. So bringt er uns die Hoffnungen, Träume und Verluste der Menschen nahe, die ihm auf seinen Reisen begegnet sind.

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